In der Chinesischen Medizin gehört das Schröpfen zum Therapiespektrum der Akupunkteure, mit denen sie organspezifische Energiepunkte aktivieren.
Seit Anfang des 20. Jahrhunderts erfreut sich das Schröpfen auch hierzulande wieder zunehmender Beliebtheit.
Man unterscheidet grundsätzlich zwischen trockenem und blutigem Schröpfen.

Trockenes Schröpfen
Traditionell wird durch Feuer in dem das Schröpfglas ein Unterdruck erzeugt welcher die Haut in das Schröpfglas zieht. Hierdurch wird eine bessere Zirkulation, insbesondere auch Durchblutung innerhalb des Gewebes erzielt.
Eine weitere Variation des trockenen Schröpfens ist die Schröpfkopfmassage. Hierbei wird auf dem Rücken eine durchblutungsfördernde Salbe aufgetragen. Danach wird das Schröpfglas auf dem Rücken aufgesetzt und auf den Meridian Bahnen die über den Rücken verlaufen, verschoben. Die Schröpfkopfmassage wirkt durchblutungsfördernd, immunisierend und ausgleichend und löst Blockaden und Muskelverhärtungen.

Blutiges bzw. nasses Schröpfen
Beim blutigen Schröpfen handelt es sich um eine sog. Reiz-Ausleitungstherapie. Hierbei wird vor dem Aufsetzen des Schröpfglases die Haut eingeritzt und durch den Unterdruck Blut aus dem Gewebe gezogen. Dies wirkt entschlackend, raumfördernd und stimuliert die Selbstheilungskräfte des Körpers.

Bei beiden Therapievarianten werden Gift- und Schadstoffe in die untere Hautschicht wo sie durch die Lymphe entsorgt werden. Des weiteren wird ihnen eine schmerzstillende Wirkung zugeschrieben.

Anwendungsbeispiele/ Indikation

•    muskuläre Verspannungen
•    Kopfschmerzen bis hin zu Migräne
•    Rückenschmerzen und rheumatische Beschwerden
•    Bandscheibenproblemen, Hexenschuss
•    Knieproblemen
•    Karpaltunnelsyndrom
•    Bluthochdruck
•    Ischialgie (Schmerzen die in die Beine ausstrahlen)
•    Bluthochdruck sowie niedriger Blutdruck
•    Müdigkeit
•    Depressionen
•    Schwächezuständen sowie auch bei Fieber, Erkältung und Grippe
•    Verdauungsbeschwerden

Durchführung der Schröpftherapie

Der Patient sitzt oder liegt bequem. Der Therapeut erzeugt im Schröpfglas einen Unterdruck, indem er Hitze oder eine mechanische Absaugvorrichtung einsetzt (Gummipumpe). Anschließend werden sechs bis zehn Schröpfgläser auf die nackte Haut gesetzt. Die Schröpfgläser bleiben so lange auf der Haut des Patienten, bis sich diese rot oder bläulich verfärbt (trockenes Schröpfen) oder bis etwas Blut aus der Haut sickert (blutiges Schröpfen).
Eine Behandlung dauert je nach Erkrankung und Reaktion des Patienten fünfzehn bis dreißig Minuten. Für einfache Beschwerden reichen meist zwei bis drei Behandlungen, die in einwöchigem Abstand durchgeführt werden. Bei chronischen Beschwerden sind erfahrungsgemäß zwischen vier und zehn Behandlungen nötig. Das Schröpfen hinterlässt an der behandelten Stelle einen rot-blauen Fleck. Dieser harmlose Bluterguss verschwindet normalerweise innerhalb von wenigen Tagen.